Tsuji Gettan Sukeshige

Der Begründer des Mugai Ryu

Tsuji Gettan Sukeshige wurde 1648 als zweiter Sohn eines Samurais in der Stadt Masugimura in der heutigen Präfektur Shiga auf der Insel Honshu geboren. In einige Quellen trägt er auch den Namen Tsuji Gettan Sukemochi, wobei er den Namen Gettan als junger Mann selber annahm.

Im Alter von 13 Jahren verließ er seine Heimat und ging nach Kyoto, der damaligen Hauptstadt Japans. Dort besuchte er das Yamaguchi Dojo, wo er Unterricht im Kashimashinto Ryu, Shinkage Ryu und Awaga Ryu, alles verschiedene Stile des Iai, erhielt.

Mit 26 Jahren, nach dem erfolglosen Versuch, eine eigene Schule zu betreiben, ging Tsuji Gettan in den Tsukozan Kyukoji Tempel in Azabu. Dort wurde er in den Wegen des Zen und der chinesischen Philosophie unterwiesen. Auf diesen grundlegenden Prinzipien sollte später sein eigener, eng mit dem Zen verwobener Stil des Mugai Ryu Iaido fußen. Während seiner Zeit im Tempel arbeitete er gleichzeitig an seiner Schwertkunst. Dabei war sein Ziel, wie Myamoto Musashi, die Mysterien und Geheimnisse des Schwertes zu erlernen. Tsuji Gettan sah „das Schwert und den Zen als den wahren Weg“ an.

Tsuji Gettans späteres Leben

Mit 45 Jahren erlangte Gettan auf dem Weg des Zen Satori, Erleuchtung. Er begründet den Stil des Mugai Ryu und erfolgreich eine eigene Schule. Dabei lag der Fokus mehr auf dem Kenjutsu, den Übungen mit dem Partner. Über die Jahre wuchs seine Schule und empfing zahlreiche hochrangige Samurai und Lehnsfürsten. Dadurch gelangte Tsuji Gettan zu hohem Ansehen, als Meister der Schwertkunst wie auch als Gelehrter des Zen.

Als Gettan 71 Jahre alt war, wurde ihm die höchste Ehre einer Audienz beim Shogun Tsunayoshi Tokugawa zuteil, die jedoch nicht mehr zustande kommt, da der Shogun zuvor verstirbt.

1728 starb Tsuji Gettan im Alter von 79 Jahren inmitten friedlicher und tiefer Meditation. Nach seinem Tod erhielt er den buddhistischen Namen „Mugai-shi Ippo Kyoshi“.

“Ippo jitsu mugai
Kenkon toku ittei
Suimo hono mitsu
Dochaku soku kosei”

“Es gibt nichts außer der einen Wahrheit
sie ist allumfassend und immerwährend
die vom Winde getragene Feder ist dieser habhaft
Eintracht zu erfahren, inmitten von Verwirrung
bedeutet Erleuchtung”