Kung Fu Toa Geschichte
Der Ursprung des Kung Fu Toa
Die Kampfkunst Kung Fu Toa, wie wir sie im Tenshinkai Dojo Köln unterrichten, ist ein
iranischer Kung Fu-Stil, der in den 1960er-Jahren von Meister Ebrahim Mirzaii entwickelt wurde. Seine Wurzeln liegen in dem Training der iranischen Armee und unterschiedlichen Kampfkunst-Stilen wie Judo, Karate, persischen Ring-Kampfkünsten und verschiedenen chinesischen Kampfsport-Arten wie Shaolin Kung Fu.
Die Kampfsportart erfreute sich im Iran sehr schnell großer Beliebtheit, sodass in kurzer Zeit über 100.000 Menschen diese Kampfsportart trainierten. Damit erhielt er fast schon den Status eines Nationalsports. Der Begriff Kung Fu Toa (oder Kung Fu To’A) setzt sich aus dem chinesischen Kung Fu und dem altpersischen To’A (auf Deutsch „komm mit“) zusammen.
Meister Ebrahim Mirzaii, geboren am 7. November 1318 in iranischer Zeitrechnung, was in unserem Kalender dem 28. Januar 1940 entspricht, interessierte sich bereits in jungen Jahren für die verschiedenen Kampfkünste. Während der Regierung von Schah Reza Pahlavi trat er der iranischen Armee bei und schlug die Offizierslaufbahn der Luftwaffe ein. Seine Erfahrungen im Militärtraining sind heute noch in der besonderen Härte und Disziplin seines Kampfsport-Stils erkennbar. Mirzaii hatte ebenfalls einen Abschluss in Philosophie und war Professor an der Militärakademie. Der Schah finanzierte ihm eine Reise durch Asien, um die unterschiedlichsten Kampfkünste zu erlernen und schließlich seinen eigenen Stil zu entwickeln, das Kung Fu Toa.
Kung Fu Toa und die iranische Revolution
Während der iranischen Revolution 1978/1979 erfolgten der Sturz des Schahs und ein Verbot von Kung Fu Toa. Der Stil entwickelte sich jedoch weiter und viele Praktizierende trainierten im Geheimen oder flüchteten ins Ausland. So brachten sie den Kampfkunst-Stil in alle Welt und gründeten dort ihre eigenen Schulen. Wenige Jahre nach der Revolution erfolgte ein Attentat auf Meister Ebrahim Mirzaii, dessen Unterricht damals als zu philosophisch galt. Er überlebte und floh über die Türkei nach Europa. Bis heute ist sein genauer Aufenthaltsort unbekannt.
Die Beliebtheit seiner Kampfsporart ist bis heute groß und findet begeisterte Schüler auf der ganzen Welt. Nach der Legalisierung vor etwas mehr als zwanzig Jahren, gewann sie auch in ihrem Ursprungsland wieder schnell an Popularität.
Ebrahim Mirzaii gründete darüber hinaus die Hochschule zur Erziehung von Geist und Körper. Dies verdeutlicht noch einmal, dass die Entwicklung von Geist und Körper eine der höchsten Prioritäten im Kung Fu Toa darstellt. Die Bewegungen und Philosophie wurden auf die mentale Entwicklung des Geistes angepasst. Körper und Geist sind eine Einheit und der Körper ist wie das Fundament des Geistes. Durch ihn kann der Geist erfahren, kennengelernt und entwickelt werden. Leider erfolgte die Zerstörung des Projektes nach der iranischen Revolution und viel Wissen ging verloren.
Kung Fu Toa heute
Bis heute gibt es immer noch ehemalige Schüler und Meister der Hochschule. Sie sind nach der Revolution zwar auseinandergegangen, halten Kung Fu Toa aber immer noch am Leben. Einer dieser Meister ist
Ostad Giv Sarafnia.
Meister Sarafnia unterrichtete auch nach dem Verbot im Verborgenen weiter, bis er das Land verließ. Nach ihm gibt es inzwischen drei weitere Meister-Generationen. Mit Einverständnis und in Zusammenarbeit mit
Meister Sarafnia hat Meister
Luciano Gabriel Morgenstern Shinryu Sensei einige Änderungen an dem System vorgenommen und es selber weiterentwickelt.